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Falsche Annahmen rund um Wohnungsbrände | Rauchmelder retten Leben

Faktencheck: Falsche Annahmen rund um Wohnungsbrände

17.05.2023

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Jährlich sterben in Deutschland bei Wohnungsbränden mehr als 400 Menschen, 5000 werden schwer verletzt. Besonders gefährdet sind Menschen, die älter sind als 70 Jahre. Viele dieser Brände wären vermeidbar – wenn die Bewohner potenzielle Gefahrenquellen und Brandursachen in ihren Wohnungen und Häusern nicht unterschätzen würden. Tatsächlich herrschen auch heute noch beim Thema Brandgefahr viele Missverständnisse vor.

„Ich rieche den Brand auch im Schlaf und werde davon wach.“

Falsch!
Tatsächlich verunglücken sogar die meisten Brandopfer nachts in ihren eigenen vier Wänden – und zwar wenn sie schlafen. Im Schlaf ist der Geruchssinn des Menschen nämlich nicht aktiv, was dazu führt, dass der gefährliche Brandrauch oft viel zu spät bemerkt wird. Je nach Schlafphase kann es einige Minuten dauern, bis Sie von den Auswirkungen eines Brandes erwachen und Feuer und Rauch wahrnehmen. Oft ist es dafür dann schon zu spät – denn im Schlaf droht durch den Brandrauch die Bewusstlosigkeit, noch bevor man die Gefahr überhaupt wahrnehmen und handeln kann.

Daher ist es nicht nur immens wichtig, sondern auch mittlerweile in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben, dass in sämtlichen Schlaf-, Kinder- und gegebenenfalls auch in Wohnzimmern sowie in Fluren Rauchwarnmelder installiert sind. Deren Sensoren arbeiten so, dass sie den lebensgefährlichen Brandrauch früh genug erkennen und Alarm schlagen.

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Was tun, wenn es brennt? | Verhalten im Brandfall | Rauchmelder retten Leben

Verhalten im Brandfall

Im Brandfall bleiben im Schnitt 120 Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. Auf das richtige Verhalten im Brandfall kommt es an.

„Wenn es brennt, habe ich genug Zeit, mich in Sicherheit zu bringen.“

Falsch!
Auch dieser Fakt ist leider ein Mythos, der jedes Jahr neue Todesopfer bei Wohnungsbränden fordert. In der Realität ist es so, dass Sie im Schnitt nur noch 2 Minuten Zeit haben, um aus der brennenden Wohnung zu kommen, sobald der Rauchmelder sich bemerkbar macht. Der überwiegende Teil aller Brandopfer (mehr als 80%!) stirbt nämlich nicht durch die Flammen an sich, sondern durch eine Rauchgasvergiftung.

Bei allen Bränden entstehen gerade in der Schwelphase vor dem Brandausbruch große Mengen Brandrauch. Dieser enthält eine Menge hochgiftiger Substanzen und Gase. Schon wenige Atemzüge reichen aus, um das Bewusstsein zu verlieren. Außerdem behindert Brandrauch die Sicht erheblich – das kann dazu führen, dass Menschen auf der Suche nach dem rettenden Ausgang die Orientierung verlieren und es nicht mehr rechtzeitig aus dem brennenden Gebäude schaffen. Rauchmelder sind daher wortwörtliche Lebensretter: Denn sie nehmen bereits kleinste Mengen des giftigen Rauches frühzeitig war und schlagen Alarm, noch bevor sich eine tödliche Rauchkonzentration bilden kann.

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Wenn es zu Hause brennt, bleiben nur 120 Sekunden, um zu entkommen. Testen Sie Ihr Verhalten, wenn es darauf ankommt!

„In einem gemauerten Haus bin ich sicher”

Falsch!
Ja – es ist richtig, dass Steinhäuser wesentlich ungefährdeter von Flammen sind als etwa Holzbauten. Sicher sind Sie in einem gemauerten Haus dennoch nicht. Für Sie gefährlich ist nämlich nicht das brennende Haus an sich, sondern das gesamte Inventar, was in ihm steckt. Möbel, Teppiche, Gardinen, Bücher, Elektrogeräte mit Batterien und Akkus – fast die gesamte Einrichtung in einer Wohnung ist eine potenzielle Brandquelle. Tatsächlich brennen heutige Möbel und Elektrogeräte sogar deutlich schneller als der frühere Wohnzimmerschrank aus Eiche. Auch verursachen sie mehr giftige Rauchgase. Schon Ihre Gardinen oder eine geringe Menge Schaumstoff reichen aus, um eine tödliche Rauchgasvergiftung zu verursachen.

Auch nicht abgeschaltete oder defekte elektrische Geräte und überlastete Leitungen verursachen häufig Wohnungsbrände. Insbesondere bei alten oder kaputten Lithium-Ionen-Akkus, wie sie mittlerweile jedes Smartphone und jeder Laptop enthält, droht eine explosive Gefahr. Geht der Akku während des Ladens des Gerätes kaputt, kann es dazu kommen, dass sie darin gespeicherte Energie auf einen Schlag freigesetzt wird. Der überladene Akku kann sich schnell entzünden, ist schwer zu löschen – und setzt so schnell andere Einrichtungsgegenstände in Brand.

„Die Hitze wird mich früh genug wecken.“

Falsch!
Leider ist auch diese Annahme über Wohnungsbrände nicht richtig. Zwar stimmt es, das Brandrauch enorme Temperaturen annehmen kann – bis zu mehrere hundert Grad sind hier möglich. Doch insbesondere zu Beginn des Brandes ist der Temperaturanstieg meist noch nicht sehr dramatisch. Viel gefährlicher ist auch wieder der Brandrauch. Und dieser entsteht bei einem Schwelbrand bereits bevor die Flammen ausschlagen. Da Gas nach oben steigt, sammelt sich der Brandrauch zunächst unter der Zimmerdecke. Doch insbesondere, wenn plötzlich frische Luft in den brennenden Raum gelangt, kann er sich in Sekundenschnelle bis zum Boden absetzen.

Der Rauch ist hochgiftig. Schon nach wenigen Minuten erreichen die bei Bränden freigesetzten Gase Konzentrationen, die nach kürzester Zeit zum Tod durch Ersticken führen. Auch sind einige der Brandgase selbst brennbar. Vermischen sich diese Gase mit Frischluft – etwa, weil plötzlich irgendwo eine Tür aufgestoßen wird –, drohen Durchzündungen und Rauchgasexplosionen. Die dabei entstehenden Temperaturen können lebensgefährliche Verbrennungen verursachen. Flüchtenden Menschen nimmt der dicke, schwarze Rauch zudem die Sicht. Spätestens nach einer Drehung um die eigene Achse oder wenn man auf der Suche nach dem Ausgang den Kontakt zur Wand verliert, weiß man nicht mehr, wo man ist. Der rettende Ausgang kann dann noch so nah sein.

Kostenlose Online-Broschüre downloaden

Online-Broschüre „Was tun, wenn es brennt?“

Wenn es im eigenen Zuhause brennt und der Rauchmelder alarmiert, bleiben noch 120 Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. Das richtige Verhalten ist daher lebenswichtig. Laden Sie unsere kostenlose Broschüre herunter und Sie erhalten wertvolle Tipps, worauf Sie im Brandfall unbedingt achten müssen!

„Meine Nachbarn oder mein Haustier werden mich rechtzeitig alarmieren.”

Falsch!
Dieser vermeintliche Fakt ist eine gefährliche Fehleinschätzung – insbesondere, wenn Ihnen nachts im Schnitt nur zwei Minuten zur Flucht aus dem brennenden Gebäude bleiben. Tatsächlich brechen die meisten Feuer tagsüber aus und können rechtzeitig bemerkt werden, ohne dass es zu Verletzten oder Todesopfern kommt. Der Großteil der Menschen, die bei Wohnungsbränden ums Leben kommen, stirbt jedoch nachts. Die meisten von ihnen schlafen, wenn das Feuer unbemerkt entsteht. So ist es leider auch unwahrscheinlich, dass Sie Ihr Nachbar in der Nacht rechtzeitig beim Ausbruch eines Feuers wecken kann.

Und auch auf Ihr Haustier sollten Sie sich besser nicht verlassen. Zwar haben etwa Hunde im Schnitt etwa vierzigmal mehr Riechzellen als Menschen und können Gerüche nicht nur über weite Entfernungen wahrnehmen, sondern sogar Krankheiten erschnüffeln. Doch auch ihr Geruchssinn ist in der Nacht nicht so aktiv wie am Tag – weshalb sie von einem nächtlich ausbrechenden Feuer ebenso überrascht werden können wie Menschen.

„Wer aufpasst, ist vor Brandgefahr sicher.”

Falsch!
Niemand ist vor einer Brandgefahr sicher. Potenzielle Gefahrenquellen finden sich an allen möglichen Orten in Ihrer Wohnung. Zu den häufigsten Brandursachen zählten zwischen 2002 und 2021 laut einer Erhebung von statista vor allem Elektrizität wie defekte Akkus und Elektrogeräte, menschliches Fehlverhalten und Überhitzung von etwa Mehrfachsteckdosen. Auch Brandstiftungen im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung gefährden Sie ganz unverschuldet. Auch noch so aufmerksame Menschen können sich daher nicht gänzlich vor den nächtlichen Gefahren und der Vielzahl der möglichen Brandursachen schützen.

Allerdings lassen sich bestimmte Gefahrenquellen durch einige einfache Regeln reduzieren. So ist beispielsweise fast jeder Herdbrand vermeidbar, wenn Sie wirklich absolut nichts auf dem Herd abstellen – und kein Essen im angeschalteten Backofen vergessen. Bei benutzten Mehrfachsteckdosen sollten Sie darauf achten, dass die Isolation in jedem Fall unbeschädigt ist. Ihre Akkus für Smartphone & Co. sollten Sie am besten dann an die Steckdose hängen, wenn Sie sich im selben Raum und im wachen Zustand befinden. Außerdem ist es sinnvoll, Handys und Laptops nicht inmitten brennbarer Materialien wie etwa auf einem Stapel Zeitungen zu laden.

Wichtig ist in jedem Fall, dass in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus qualitativ hochwertige Rauchmelder installiert sind. Eine hohe Qualität erkennen Sie am Q-Logo auf dem Gerät. Diese Rauchmelder können Brandrauch frühzeitig erkennen und Sie im Ernstfall mit einem unüberhörbaren, lauten Warnton (> 85 Dezibel) alarmieren.

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